Pfingstrennen 2023: Alles auf Sieg
Jenny Langhard freut sich auf die Heimrennbahn
An den Pfingstrennen am 29. Mai in Frauenfeld hofft Jenny Langhard auf viele Ritte. Besonders auf das Fegentri-Rennen freut sich die aktuelle Weltmeisterin aus Stammheim.
Sie hat gerade einen Lauf. Sitzt Jenny Langhard in den Sattel eines Galoppers, stehen die Chancen gut, dass sie als Erste oder auf einem Ehrenplatz ins Ziel kommen. In St. Moritz gewann sie dieses Jahr bereits einmal, am Ostermontag bei den ersten Rennen in Frauenfeld hat die amtierende Weltmeisterin der Rennreiterinnen zweimal gejubelt, in Dielsdorf kamen zwei und in Aarau nochmals ein Sieg hinzu. «Über diesen starken Saisonstart bin ich selbst überrascht. Aber ich durfte tolle Pferde reiten», sagt die 25-Jährige. Mit Myrina aus dem Stall von Claudia Erni gewann sie schon zweimal.
Ein Erfolgsgeheimnis hat sie nicht. Sie bereite sich einfach immer möglichst gut vor. «Ich schaue mir die Rennen jedes Pferdes an, das mir anvertraut wird, und studiere die Taktik.» Auch die Konkurrenz. In der Schweiz kennt sie mittlerweile fast alle Pferde und Reiter. «Zudem ist es wichtig, sich mit den Trainern abzusprechen, wie ich ein Pferd reiten soll.»
Hollywood-reifes Rennen auf Mauritius
Jenny Langhard freut sich auf den traditionellen Renntag am Pfingstmontag, 29. Mai, in Frauenfeld. Die Grosse Allmend ist für die Stammheimerin die Heimbahn. Sie hofft, einige Ritte zu bekommen. Ein besonderer Höhepunkt für sie ist das Fegentri-Rennen, das WM-Einladungsrennen für Amateurrennreiterinnen. Denn Langhard ist die amtierende Titelhalterin. Im Dezember 2022 gewann sie beim Finale auf Mauritius und sicherte sich den Titel – mit dem grössten Aussenseiter im Feld, der noch nie gewonnen hatte. «Das war verrückt. Vor dem Rennen waren meine Hoffnungen auf den Sieg eher klein. Das war wie ein Märchen», erzählt sie.
Bei der letztjährigen WM wurden 15 Rennen in Europa und Afrika ausgetragen, zu welchen die Länder je nach Anzahl Pferde die Reiterinnen einluden. Die USA und Asien fehlten wegen Corona. Die Schweizerin konnte nicht an jedem Event dabei sein, holte dennoch am meisten Punkte. «Die Pferde werden uns zugelost. Da ich ein Leichtgewicht bin, habe ich oft die Aussenseiter erhalten, weil nicht alle Reiterinnen tiefe Gewichte reiten konnten.»
Das Studium geht vor
Eigentlich könnte die Stammheimerin in diesem Jahr ihren Titel verteidigen. «Da ich mit meinem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Zürich stark ausgelastet bin, ist dieses Jahr Ella Muntwyler aus Gerlikon die Hauptreiterin für die Schweiz», erklärt Langhard. «Vielleicht können wir uns ein paar Einsätze teilen. In Frauenfeld gibt es hoffentlich genügend Pferde, so dass ich auch engagiert werde.»
Neben dem Studium reitet Jenny Langhard dreimal in der Woche bei Karin Suter in Dielsdorf im Training. Zu den Profis will sie aktuell nicht wechseln. «Dafür muss man entweder die Rennreiterlehre absolviert haben oder kann ab 30 Siegen die Lizenz beantragen», erklärt sie. Sie steht bei 27. «Ich bleibe vorerst Amateurin. In der Schweiz reiten Profis und Amateure in denselben Rennen. Daher macht es keinen Unterschied. Zudem sind die Chancen grösser auch im Ausland an Rennen teilnehmen zu können.»
Erster Sieg war in Frankreich
An ihren ersten Sieg kann sie sich noch gut erinnern. Das war 2016 mit Hot Moments bei einem Rennen in Frankreich für einen Schweizer Besitzer. Jenny Langhard hofft, noch viele weitere Erfolge feiern zu können. Am liebsten schon am 29. Mai in Frauenfeld. «Es wäre schön, wenn ich auch in den wichtigen Rennen regelmässig dabei sein könnte. Das Derby bleibt mein Traum.»
Nicole D’Orazio
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