Die Pferde von Miro Weiss räumen bei den Osterrennen ab

Darling in Pink mit Reiter Martin Laube behauptet sich gegen Kind of Cool und Pablo Werder.
Bild: Christian Mettler/pferderennen-fotos.ch

Rund 5000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben auf der Rennbahn in Frauenfeld an den Osterrennen spannenden Pferdesport erlebt. Trainer Miro Weiss durfte sich über zwei Doppelsiege freuen. Das Haupttrabrennen gewann Enattof.

Endlich hat es für Darling in Pink geklappt. Der fünfjährige Wallach aus dem Stall von Trainer Miro Weiss setzte sich im Hauptflachrennen der Osterrennen in Frauenfeld (1850 Meter) nach dem Start an die Spitze des Feldes und verteidigte diese bis ins Ziel. Gegen den noch stark aufkommenden Kind of Cool musste sich der Fuchs mit Reiter Martin Laube im Sattel heftig wehren, konnte aber einen knappen Vorsprung ins Ziel retten. Dritter wurde der Favorit Hericourt.
 
Grossen Jubel gab es beim Stall Redcap, dem sowohl Darling in Pink wie auch Kind of Cool gehören. Ein Doppelsieg war es auch für Miro Weiss. «Letzte Saison brauchte Darling in Pink viel Zeit, um sich von der anstrengenden Saison als Dreijähriger wie von seiner Kastration zu erholen und lieferte keine guten Resultate. Es hat lange gedauert, aber nun hat er gezeigt, was in ihm steckt», sagte der Trainer aus Urdorf erfreut. Von den beiden Pferden hätte er Kind of Cool eigentlich als stärker eingeschätzt. «Der Siegreiter hat einen guten Job gemacht.»
 
Ashat bestätigt seinen Aufwärtstrend
Etwas später konnten der Stall Redcap und Miro Weiss erneut jubeln. Über 2400 Meter erkämpfte sich Ashat mit Pablo Werder im Sattel mit einem tollen Endspurt den Sieg und verwies Seacret und Königin Lucia auf die Ehrenplätze. Da Seacret ebenfalls von Weiss betreut wird, war der zweite Doppelsieg des Tages für ihn Tatsache. «Ashat ist im letzten Jahr wenig erfolgreich gelaufen. Vor drei Wochen wurde er jedoch Zweiter, weshalb ich mit einer weiteren Steigerung gerechnet habe», bilanziert der Trainer. Er sei natürlich sehr zufrieden mit dem Tag.

Erfolgreicher Tag für Pablo Werder
Zufrieden war auch Pablo Werder. Der junge Reiter durfte sich neben dem Sieg mit Ashat bereits im Rennen für Dreijährige (1850m) über den Erfolg mit Naffaroa freuen. Die Stute gehört Anton und Vreni Kräuliger und wird von Andreas Schärer trainiert. Statham wurde Zweiter, Medicine Man Dritter. «Ein toller Tag. In Avenches war ich vor zwei Wochen mit Ashat nur um Nase geschlagen Zweiter und ich hoffte, dass er den tiefen Boden kann und den Schwung mitnimmt», sagte er. Und zur Stute: «Beim letzten Canter im Training zeigte Naffaroa endlich, was wir uns von ihr erhoffen. Das war auch heute so. Als ich sie losliess, zog sie wunderbar an», bilanzierte Werder.

Naffaroa und Pablo Werder gewinnen das Rennen für Dreijährige. Bild: Christian Mettler/pferderennen-fotos.ch


Enattoff wieder auf der Siegerstrasse
Im Haupttrabrennen über 2400 Meter zog Enattof mit Angélique Scotti im Sulky im Einlauf sehr schön an und sicherte sich den Sieg vor Fire Cracker und Cadeau de la Vie. Der zehnjährige Hengst gehört der Ecurie Turrettini und wird von Vitor Nunes de Oliveira trainiert. Im zweiten Trabrennen über 2400 Meter gewannen der Favorit Impact de Colmine und Xavier Bovay überlegen vor Eristoff Gold und Gwaii Haanas. Der Sieger gehört Myriam Bovay und wird von Marc-André Bovay vorbereitet.

Im dritten Trabrennen (ebenfalls 2400 Meter) kam zwar der Favorit Hélios Debau als Erster ins Ziel, wurde aber wegen Gangartfehlern disqualifiziert. So erbten Gorki Brio und Evelyne Hirt den Sieg vor Diva du Fossé und High Noon. Gorki Brio wird von seinem Besitzer Theo Fankhauser trainiert.

Enattof (vorne links) gewinnt das wichtigste Trabrennen des Tages. Bild: Christian Mettler/pferderennen-fotos.ch

Erfreulicher Zuschaueraufmarsch
Der Reitverein Kempttal und Umgebung, der die Osterrennen Fehraltorf organisiert, und der Rennverein Frauenfeld durften sich über einen erfolgreichen Renntag, rund 5000 Besucherinnen und Besucher freuen, die an den Wettschaltern gut 61’000 Franken umsetzten. «Für das garstige Wetter war der Zuschaueraufmarsch erfreulich», meinte der Fehraltorfer Rennchef Rolli Müller. «Wir durften spannende Rennen sehen. Der tiefe Boden hat Pferde und Reiter gefordert», resümierte Michael Schmid, Frauenfelder Co-Präsident und Rennchef. Das neu eingeführte Peitschenverbot in den Galopprennen sei von den Reiterinnen und Reitern gut angenommen und umgesetzt worden.


Bereits zum dritten Mal wurden die Osterrennen Fehraltorf auf der Grossen Allmend in Frauenfeld ausgetragen, weil die Bahn im Zürcher Oberland nicht benutzt werden kann.

Bereit für den Saisonstart

Am Ostermontag, 1. April 2024, startet auf der Pferderennbahn in Frauenfeld die Saison in der Deutschschweiz. Die traditionellen Osterrennen finden auf der Grossen Allmend unter dem Motto «Fehraltorf zusammen mit Frauenfeld» erneut ein temporäres Zuhause.

Vollblutpferde schnellen aus den Startboxen.
Es geht los! Galopper und ihre Reiterinnen und Reiter schnellen aus den Startboxen. Bild: Sibylle Schmid

Schnelle Pferde, viele Emotionen und grosse Spannung: Bereits zum dritten Mal finden in Frauenfeld am Ostermontag Pferderennen statt. Der Rennverein Frauenfeld bietet dem Reitverein vom Kempttal und Umgebung, der die Osterrennen Fehraltorf organisiert, Gastrecht, da die Bahn auf der Barmatt nicht benutzt werden kann. 

Vier Trab- und fünf Galopprennen

Am Renntag stehen insgesamt neun Rennen (vier Trab und fünf Galopp) auf dem Programm. Diese werden von zwei Wettläufen für Ponys und ihre Nachwuchsreiterinnen und -reiter umrahmt. Beginn ist um 11.30 Uhr mit einem Ausbildungsrennen für junge Reiterinnen und Reiter (ohne Wetten), ehe ab 11.45 Uhr die Ponys an der Reihe sind. Um 12.35 Uhr startet das erste Flachrennen. Die sportlichen Höhepunkte sind zwei jeweils mit 10‘000 Franken dotierte Prüfungen: das Hauptflachrennen um den «Preis von Fehraltorf & Reitverein vom Kempttal und der Gönner» für die gute Klasse der Galopper über 1850 Meter sowie das Top-Trabrennen des Tages, dem «Elenore Haag Osterpreis» über 2400 Meter.

Der Osterhase zu Besuch auf der Rennbahn
Der Renntag bietet allen Besucherinnen und Besuchern etwas: Spannende Rennen, ein vielseitiges kulinarisches Angebot und: Der Osterhase reist auch dieses Jahr aus dem Zürcher Oberland nach Frauenfeld und verteilt seine Eier im Publikum.

«Wir freuen uns, erneut in Frauenfeld zu Gast sein zu dürfen. Toll, dass wir den Zuschauerinnen und Zuschauern so Osterrennen ermöglichen können», sagt Rolli Müller, der Fehraltorfer Rennchef. «Der Rennverein Frauenfeld freut sich auf ein tolles Programm für den Saisonstart auf der Grossen Allmend. Es wird viele Gründe geben, am Ostermontag dabei zu sein», sagt Michael Schmid, Co-Präsident des Rennvereins Frauenfeld. 

Für 20 Franken auf die Tribüne
Tickets können ab 10.30 Uhr direkt an den Kassen beim Haupteingang gekauft werden. Eine Reservation ist nicht nötig. Erwachsene und Jugendliche ab 17 Jahren bezahlen 20 Franken Eintritt. Dieser berechtigt auch zum Zugang auf die Tribünen. Wer mit dem ÖV anreist, kann sich vom Bahnhof Frauenfeld mit dem Bus zwischen 10.50 und 12.50 Uhr direkt zur Rennbahn chauffieren lassen. Dafür ist ein Ticket der Zone 921 nötig. Zurück zum Bahnhof fährt der Bus zwischen 15.37 und 17.37 Uhr im Halbstundentakt. Die Getränkestände öffnen um 10 Uhr, Essen gibt es ab 11 Uhr. 

Hier finden Sie das Rennprogramm. Bis bald auf dem Rennplatz!

Die Rennbahn wird wieder liebevoll geschmückt. Bild: Sibylle Schmid

Das Swiss Derby zieht um

Der Rennverein Frauenfeld verzichtet aus finanziellen Gründen auf den Derbyrenntag. Der Rennverein Zürich springt ein und führt das «Rennen der Rennen» vorübergehend in Dielsdorf durch.

Der Rennverein Frauenfeld (RVF) konzentriert sich ab diesem Jahr auf die Pferderennen am Ostermontag («Fehraltorf zu Gast in Frauenfeld») sowie die traditionellen Rennen am Pfingstmontag. Nach 43 Jahren kann die Durchführung des Swiss Derby, dem wichtigsten Rennen für dreijährige Vollblutpferde, auf der Grossen Allmend aus finanziellen Gründen nicht mehr gesichert werden.

«Hohe Kosten und ein schwindender Aufmarsch von Zuschauerinnen und Zuschauern haben in den letzten Jahren immer wieder dazu geführt, dass der Derbyrenntag defizitär war und ein Loch in die Kasse gerissen hat», begründet Peter Meuli, Co-Präsident des Rennvereins Frauenfeld. Der Vorstand habe sich deshalb schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden.

Wida hat das 43. Swiss Derby 2023 gewonnen. Er bleibt vorerst der letzte Derbysieger in Frauenfeld.

Das 44. Swiss Derby findet am 9. Juni 2024 statt

Der Rennverein Zürich (RVZ) um Präsident Anton Kräuliger und Vizepräsident Reto Vanoli hat sich bereit erklärt, dem Swiss Derby für die nächsten Jahre in Dielsdorf ein Zuhause zu geben. Der RVZ wird vom Rennverein Frauenfeld und dem Derbyclub unterstützt, das klassische Rennen am 9. Juni im Rahmen des «Kids’ Day» durchzuführen.

Hoffnung, das Derby bald zurückzuholen

Der Vorstand des Rennvereins Frauenfeld hofft, dass sich die finanzielle Situation durch die Konzentration auf die Renntage im Frühjahr – 1. April und 20. Mai 2024 – verbessert. «Wir sind dankbar, dass der Rennverein Zürich einspringt. Wir hoffen jedoch, dass wir das Swiss Derby so bald wie möglich wieder auf die Grosse Allmend zurückholen können», sagt Meuli.

«Der Rennverein Zürich freut sich, dem klassischen Swiss Derby am Kids‘ Day einen würdigen Rahmen zu verleihen, und mit dem Rennverein Frauenfeld auf diese Weise die Durchführung des Rennens im Interesse aller Beteiligten sicherzustellen», sagt Präsident Anton Kräuliger. 

11. Januar 2024

Wida sichert sich die Derbykrone

Das 43. Swiss Derby in Frauenfeld gewinnt der französische Hengst Wida vor De Florio und Yes Zara. 5800 Zuschauerinnen und Zuschauer haben im «Rennen der Rennen» mitgefiebert.

Wida und Reiter Ronan Thomas sichern sich den Sieg im 43. Swiss Derby vor De Florio und Robert Havlin.
Bild: Christian Mettler/www.pferderennen-fotos.ch

Im Einlauf des 43. Swiss Derbys in Frauenfeld war zuerst De Florio vorne, doch dann liess Jockey Ronan Thomas Wida antreten, der beschleunigte und gewann sicher. Auf den Ehrenplätzen folgten De Florio und Yes Zara. 5800 Zuschauerinnen und Zuschauer sind am Sonntag, 3. September, auf die Pferderennbahn in Frauenfeld gekommen und feuerten die Pferde im «Rennen der Rennen» an, wie das Derby genannt wird. Es führt über 2400 Meter, ist dreijährigen Vollblutpferden vorbehalten und ist in der Schweiz mit 50’000 Franken dotiert. Einmal das Derby zu gewinnen, ist der Traum vieler Besitzer, Trainer und Reiter.

Zweiter Derbysieg
Jockey Ronan Thomas ist dies zum zweiten Mal gelungen. Vor drei Jahren hatte er das Deutsche Derby gewonnen, nun das Schweizer Pendant. «In einem Derby zu siegen, ist immer toll und wichtig», sagte der Franzose. «Ich bin stolz und freue mich auch für das Team.» Wida sei sehr gut gelaufen und der Verlauf sei wie geplant gewesen. «Er hat gut gekämpft und ich war mir sicher, dass wir den letzten Gegner überholen.»


Der Hengst gehört dem Haras de la Perelle des Deutschen Jürgen Winter in der Normandie (Fr). Trainiert wird er von Philippe Decouz in der Nähe von Deauville. «Das Pferd ist heute erst zum vierten Mal gelaufen», sagte der Trainer. Nach dem letzten Rennen sei er etwas enttäuscht gewesen, doch der Jockey hätte ihm gesagt, der Hengst würde sich noch steigern. So sei es gekommen. «Wir haben ihn fürs Derby aufgebaut und ich freue mich sehr.» Als nächstes könnte Wida in Paris in einem Gruppe-2-Rennen an den Start kommen.

Frust über drei zweite Plätze
Etwas frustriert war Jockey Robert Havlin, der mit De Florio im Derby Zweiter wurde (Besitzer Peter und Rita Hartmann, Trainerin Claudia Erni). «Das Pferd war gut genug, um zu gewinnen. Leider war der Schlusskampf etwas zu weit», resümierte er. Im Moment könne er sich noch nicht über die gute Leistung freuen. Das Glück war dafür in einem anderen Rennen auf der Seite des Engländers: In einem sehr engen Einlauf (2400 Meter) setzte er sich mit Pontero knapp gegen Königin Lucia und Prince Charming durch. Pontero wird von Urs Muntwyler in Gerlikon betreut und vorbereitet.


Auf Havlins Konto gingen gestern noch zwei weitere Ehrenplätze: Mit Singledon konnte er über 2000 Meter gegen den klaren Favoriten und Seriensieger Whaze (Reiterin Karin Zwahlen) nichts ausrichten. Zu stark war der Hengst, der nun in Frauenfeld bei sechs Starts, sechs Siege erzielt hat. Ebenfalls Zweiter wurde Havlin mit Jazou hinter Reybus über 1800 Meter.

Sorina knapp vorne
Ebenfalls sehr knapp ging die zweite Abteilung über 1800 Meter aus. Sorina und Jenny Langhard setzten sich hauchdünn gegen Alaska Wolf und Xenon durch. «Ich habe sie am Schluss angeschrien und wusste, sie gibt alles», sagte die glückliche Reiterin aus Stammheim, deren Vater Walter Langhard die Stute trainiert. Im Handicap 2 über 1800 Meter siegten Justin und Tim Bürgin vor Tortuguero und Notte A Roma. 

Justin und Tim Bürgin gewinnen über 1800 Meter knapp vor Tortuguero. Bild: Christian Mettler

Bei den Trabern (2400 Meter) setzte sich Ronin mit Stephanie Theiler im Sulky gegen Hernandez und Imagine durch. Im zweiten Rennen, ebenfalls 2400 Meter, waren Hot Story und Jean-François Johner am schnellsten. Die Ehrenplätze belegten Inverno N Caviar und Gracieu le Fol. Der Wettumsatz des Tages belief sich auf rund 47’600 Franken. 

«Pretty Woman» gewinnt den Modepreis
Wie an Derbyrenntägen üblich vergab eine Jury den Modepreis an die bestgekleidete Dame mit Hut. Das Outfit von Sabrina Melone aus Frauenfeld überzeugte von Kopf mit Fuss mit einer eigenen Interpretation eines Punkte-Kleides à la Pretty Woman. «Ich freue mich sehr. Pretty Woman ist einer meiner Lieblingsfilme», sagte Melone. 

Sabrina Melone wurde für ihr tolles Outfit mit dem diesjährigen Modepreis belohnt. Bild: RVF
Zwei Rennpferde kämpfen um den Sieg.

Zwei heisse Eisen im Feuer

Am Sonntag, 3. September steht auf der Rennbahn Frauenfeld das 43. Swiss Derby auf dem Programm. Trainerin Claudia Erni tritt mit zwei Pferden zum wichtigsten Rennen an.

Zwei Rennpferde kämpfen um den Sieg.
Der Hengst De Florio soll für das Ehepaar Peter und Rita Hartmann im 43. Swiss Derby laufen. Trainiert wird er von Claudia Ernii in Avenches. Bild: Christian Mettler/www.pferderennen-fotos.ch.


Geht der Plan auf, starten im 43. Swiss Derby am 3. September auf der Grossen Allmend in Frauenfeld zwei Schützlinge von Claudia Erni: De Florio und Valcava. «Bisher sieht es mit der Vorbereitung gut aus», sagt die Trainerin. Es sind noch einige mögliche Gegner aus dem Ausland genannt. «Wer wirklich starten wird, ist immer eine Lotterie. Kaum alle.»

Das Derby ist dreijährigen Vollblütern vorbehalten, führt über 2400 Meter und ist mit 50’000 Franken dotiert. Es ist der Höhepunkt der klassischen Rennen und kann von einem Pferd nur einmal im Leben bestritten werden, ausser es kommt im Ausland im gleichen Jahr an den Start. Natürlich sei es immer schön, einen Starter im Derby zu haben, sagt die Trainerin aus Avenches. «Ich versuche aber immer, Druck rauszunehmen und das Rennen so vorzubereiten wie jedes andere.»

Die Distanz ist kein Problem

Ihre zwei Pferde schätzt Claudia Erni als ähnlich stark ein. «Für beide ist die Distanz von 2400 Metern kein Problem. Sie haben schon entsprechende Rennen erfolgreich absolviert.» De Florio wurde von Peter und Rita Hartmann nach guten Resultaten fürs Derby gekauft, Valcava hat bei Rennen in Frankreich und Deutschland gute Leistungen gezeigt und hat sich so für einen Start empfohlen. Die Stute möge trockenen Boden, zeige aber auch auf weichem Geläuf gute Leistungen. Der Hengst bevorzuge es etwas weicher. Was dann im Derby wirklich herausschaut, hängt von der Tagesform, dem Rennverlauf und dem Glück ab. «Valcava ist im Rennen eine Madame und nicht so einfach zu reiten.»

Wer bei den zwei Galoppern im Sattel sitzen wird, wurde schon bestimmt. De Florios Partner ist der englische Profi Robert Havlin, der 2011 das Rennen mit Fabrino gewonnen hat. Valcava wird von der Schweizerin Sibylle Vogt pilotiert, sofern sie nicht für ihren Arbeitgeber, den deutschen Erfolgstrainer Peter Schiergen, im Einsatz steht. Ansonsten wird Tim Bürgin die Stute reiten.

Die Vorfreude ist gross

Der Derbystart von Valcava ist für die Trainerin etwas Besonderes. Die Stute aus Schweizer Zucht gehört dem Stall Aventicum, einer Besitzergemeinschaft von rund zehn Personen, zu denen auch Claudia Erni gehört. «Ich habe das Pferd selbst eingeritten, ausgebildet und aufgebaut. Sie hat sich zu einem Glückstreffer entwickelt», erzählt sie. Die Gemeinschaft freue sich entsprechend.

Claudia Erni und Valcava. Bild: PD

Dass das Derby im September und nicht wie früher im Juni stattfindet, ist für die Trainerin ein Vorteil: «Die Pferde sind noch jung und haben so etwas länger Zeit, sich zu entwickeln.»

Von der Reiterin zur Trainerin

Claudia Erni ist früher selbst als Amateurin Rennen geritten und trainiert seit 2006 hauptberuflich Rennpferde. Derzeit hat sie 17 im Stall und betreut diese mit drei Festangestellten. «Viel mehr möchte ich gar nicht, sonst wird es schwierig, auf jedes Tier einzugehen», sagt die 56-Jährige. Zudem sei es nicht einfach, gute Mitarbeitende zu finden. Unterstützt wird sie im Training auch von Amateurreiterinnen und -reitern. Zwei Nachmittage pro Woche ist Erni als Physiotherapeutin tätig. «Als zweites Standbein, da man nie weiss, wie es mit den Pferden läuft», begründet sie. Sorgen muss sie sich aber keine machen. Derzeit führt sie die Statistik der Schweizer Trainer mit 16 Siegen und 40 Platzierungen aus 69 Starts an. Das macht Lust auf mehr.

Pfingstmontag: Der Lehrling zeigte allen den Meister


29. Mai 2023 – An den Pferderennen in Frauenfeld erlebten 6500 Zuschauerinnen und Zuschauer packende Rennen. Ein erfolgreicher Tag war es für die Trainer Claudia Erni und Andreas Schärer sowie Rennreiter Pablo Werder, die alle zweimal siegten.

Whaze und Pablo Werder gewinnen gegen Miyaz und Clément Lheureux. Bild: Christian Mettler


Wer bei perfekten Bedingungen auf die Grosse Allmend kam, wurde mit spannenden Rennen belohnt. Der Rennverein Frauenfeld empfing 6500 Zuschauerinnen und Zuschauer zu den traditionellen Rennen am Pfingstmontag. Ein sehr erfolgreicher Arbeitstag war es für Pablo Werder, der kurz vor dem Abschluss seiner Rennreiterlehre steht. Der 18-Jährige aus Dielsdorf, der bei Trainer Andreas Schärer angestellt ist, stieg viermal in den Sattel. Dabei konnte er zweimal gewinnen und holte einen zweiten und einen dritten Rang. Gleich im ersten Rennen (1600m) ritt er mit Whaze den Favoriten. «Whaze ist ein super Pferd, eine Maschine. Er teilt sich seine Rennen selbst ein und zieht an, wenn es los geht. Er gibt dem Reiter Sicherheit», sagte Werder. Rang 2 ging an Miyaz, Dritter wurde Tapeten Toni. Damit gab es einen Doppelsieg für die Besitzer Falk + Cattoni sowie Trainer Andreas Schärer.


Checkpoint legte einen Gang zu
Den zweiten Tagessieg holte sich Werder im Sattel vom Checkpoint im Hauptrennen, dem 91. Grossen Flachrennen am Pfingstmontag über 2400 Meter. «Ich ritt lange hinter Darling in Pink, im Einlauf legte Checkpoint dann die Ohren nach hinten und beschleunigte. Er ist ein Kämpfer.» Ispahan wurde Zweiter, Rang 3 belegte Flying Officer. Besitzerin und Trainerin von Checkpoint ist Nicole Schlatter. «Er hatte einen schwierigen Winter mit gesundheitlichen Problemen», sagte sie. «Ich bin deswegen nicht mit Erwartungen an den Sieg nach Frauenfeld gekommen, auch weil er vom Handicap her gegen die besten Pferde antreten muss.» Aber der Wallach liebe guten, regelmässigen Boden und Pablo Werder habe ihn gut geritten, meinte sie erfreut.

Checkpoint und Pablo Werder setzen sich gegen Ispahan und Nicolas Guilbert durch. Bild: Sibylle Schmid


Ella Muntwyler Zweite im WM-Rennen
Reiterin Ella Muntwyler aus Gerlikon bei Frauenfeld vertritt die Schweiz in diesem Jahr in der Fegentri, der Weltmeisterschaft für Amateurrennreiterinnen. Beim WM-Einladungsrennen in Frauenfeld (2400m) sass sie im Sattel von Familienpferd Pontero, der von ihrem Vater Urs vorbereitet wird. Die beiden wurden hinter Héricourt mit Alice Keighley aus Grossbritannien Zweite. Dritte wurde Morgan le Fay. «Es war toll und das Pferd ist super gelaufen. Eigentlich rechneten wir uns keine grossen Chancen in dieser Kategorie aus, doch das Rennen war so schnell, dass viele am Schluss zurückfielen. Pontero hingegen legte zu.»

Héricourt mit der Britin Alice Keighley gewinnen vor der Lokalmatadorin Ella Muntwyler und Pontero. Bild: Sibylle Schmid.

Erni und Schärer auch mit zwei Siegen
Ein erfolgreicher Tag war es auch für Trainerin Claudia Erni, die neben Héricourt auch Calanda als Siegerin (1850m) von der Bahn holen konnte. Zudem resultierten für sie noch ein zweiter Platz mit Justin, der sich nach einem packenden Finish Standing Stone knapp geschlagen geben musste. Letzterer wird von Andreas Schärer trainiert und gehört der Besitzergemeinschaft Falk + Cattoni, die den zweiten Tagessieg feiern durften. Schärer durfte sich zudem über einen Ehrenplatz und einen dritten Rang freuen.

Pretty Suzie überrascht
Im Preis der Jungen Reiter über 1850 Meter überraschte Pretty Suzie mit Yvonne Donzé im Sattel mit einem tollen Einlauf die Konkurrenz und gewann sicher. Sie verwies Fairy Wish und Rapelle Moi auf die Ehrenplätze. «Ich kannte die Stute zuvor noch nicht», sagte Yvonne Donzé. «Wir hatten einen guten Rennverlauf. Obwohl sie noch unsicher ist, zeigte sie, was sie kann. Das hat mich sehr gefreut.»

Die klaren Sieger: Enatof mit Besitzer Henri Turrettini im Sulky. Bild: Sibylle Schmid.


Favoritensieg bei den Trabern
Bei den Trabern sicherte sich im Hauptrennen (2400m) der Favorit Enattof den Sieg mit seinem Besitzer Henri Turrettini im Sulky. Be Cool d’Eb wurde Zweiter, Clarck Sotho Dritter. Über 1700 Meter war Igor van Joma mit Marc-André Bovay vor Ronin und Hulapalu der Schnellste. Gwaii Hanas und Fahrerin Barbara Aebischer sicherten sich den Erfolg über 2400 Meter vor Gustavo de Joma und Gorki Brio. 

Matzingen ist die Siegergemeinde
Am Pfingstmontag kämpfen im Gemeinde-Cup der Regio Frauenfeld jeweils Hobbyreiterinnen und -reiter aus den umliegenden Gemeinden um den Sieg in einem besonderen Rennen. Diesen sicherten sich mit einem starken Finish Leonie Wiesmann und Karabet, die für Matzingen starteten. Rang 2 ging an Hüttwilen (Rahel Jäger auf My tribute to the king) und Rang 3 an Frauenfeld mit Simone Brühlmann auf Sweet Chocolate Chex. 

Leonie Wiesmann und Karabet, die für Matzingen gestartet sind, gewinnen den Gemeinde-Cup vor dem Hüttwiler Duo Rahel Jäger und My tribute to the king. Bild: Sibylle Schmid.


Peter Meuli, Co-Präsident des Rennvereins Frauenfeld, freute sich über einen erfolgreichen Renntag. «Es war ein super Tag mit vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, speziell viele Familien und Kindern, die hoffentlich wieder kommen», bilanzierte er. An den Wettschaltern wurden rund 82’371 Franken umgesetzt. 

Nicole D’Orazio

Pfingstrennen 2023: Alles auf Sieg

Jenny Langhard freut sich auf die Heimrennbahn

An den Pfingstrennen am 29. Mai in Frauenfeld hofft Jenny Langhard auf viele Ritte. Besonders auf das Fegentri-Rennen freut sich die aktuelle Weltmeisterin aus Stammheim.

Sie hat gerade einen Lauf. Sitzt Jenny Langhard in den Sattel eines Galoppers, stehen die Chancen gut, dass sie als Erste oder auf einem Ehrenplatz ins Ziel kommen. In St. Moritz gewann sie dieses Jahr bereits einmal, am Ostermontag bei den ersten Rennen in Frauenfeld hat die amtierende Weltmeisterin der Rennreiterinnen zweimal gejubelt, in Dielsdorf kamen zwei und in Aarau nochmals ein Sieg hinzu. «Über diesen starken Saisonstart bin ich selbst überrascht. Aber ich durfte tolle Pferde reiten», sagt die 25-Jährige. Mit Myrina aus dem Stall von Claudia Erni gewann sie schon zweimal.

Ein Erfolgsgeheimnis hat sie nicht. Sie bereite sich einfach immer möglichst gut vor. «Ich schaue mir die Rennen jedes Pferdes an, das mir anvertraut wird, und studiere die Taktik.» Auch die Konkurrenz. In der Schweiz kennt sie mittlerweile fast alle Pferde und Reiter. «Zudem ist es wichtig, sich mit den Trainern abzusprechen, wie ich ein Pferd reiten soll.»

Jenny Langhard darf sich diese Saison über viele Engagements freuen. Hier im Sattel von Justin am Ostermontag.
Bild: Nicole D’Orazio

Hollywood-reifes Rennen auf Mauritius

Jenny Langhard freut sich auf den traditionellen Renntag am Pfingstmontag, 29. Mai, in Frauenfeld. Die Grosse Allmend ist für die Stammheimerin die Heimbahn. Sie hofft, einige Ritte zu bekommen. Ein besonderer Höhepunkt für sie ist das Fegentri-Rennen, das WM-Einladungsrennen für Amateurrennreiterinnen. Denn Langhard ist die amtierende Titelhalterin. Im Dezember 2022 gewann sie beim Finale auf Mauritius und sicherte sich den Titel – mit dem grössten Aussenseiter im Feld, der noch nie gewonnen hatte. «Das war verrückt. Vor dem Rennen waren meine Hoffnungen auf den Sieg eher klein. Das war wie ein Märchen», erzählt sie.

Bei der letztjährigen WM wurden 15 Rennen in Europa und Afrika ausgetragen, zu welchen die Länder je nach Anzahl Pferde die Reiterinnen einluden. Die USA und Asien fehlten wegen Corona. Die Schweizerin konnte nicht an jedem Event dabei sein, holte dennoch am meisten Punkte. «Die Pferde werden uns zugelost. Da ich ein Leichtgewicht bin, habe ich oft die Aussenseiter erhalten, weil nicht alle Reiterinnen tiefe Gewichte reiten konnten.»

Jenny Langhard mit dem Rennsimulator beim Jockey-Pavillon in Frauenfeld. Bild: Nicole D’Orazio

Das Studium geht vor

Eigentlich könnte die Stammheimerin in diesem Jahr ihren Titel verteidigen. «Da ich mit meinem Studium an der Pädagogischen Hochschule in Zürich stark ausgelastet bin, ist dieses Jahr Ella Muntwyler aus Gerlikon die Hauptreiterin für die Schweiz», erklärt Langhard. «Vielleicht können wir uns ein paar Einsätze teilen. In Frauenfeld gibt es hoffentlich genügend Pferde, so dass ich auch engagiert werde.»

Neben dem Studium reitet Jenny Langhard dreimal in der Woche bei Karin Suter in Dielsdorf im Training. Zu den Profis will sie aktuell nicht wechseln. «Dafür muss man entweder die Rennreiterlehre absolviert haben oder kann ab 30 Siegen die Lizenz beantragen», erklärt sie. Sie steht bei 27. «Ich bleibe vorerst Amateurin. In der Schweiz reiten Profis und Amateure in denselben Rennen. Daher macht es keinen Unterschied. Zudem sind die Chancen grösser auch im Ausland an Rennen teilnehmen zu können.»

Erster Sieg war in Frankreich

An ihren ersten Sieg kann sie sich noch gut erinnern. Das war 2016 mit Hot Moments bei einem Rennen in Frankreich für einen Schweizer Besitzer. Jenny Langhard hofft, noch viele weitere Erfolge feiern zu können. Am liebsten schon am 29. Mai in Frauenfeld. «Es wäre schön, wenn ich auch in den wichtigen Rennen regelmässig dabei sein könnte. Das Derby bleibt mein Traum.»

Nicole D’Orazio

Gruppenbild mit den Vorstandsmitgliedern des Rennvereins Frauenfeld

Christoph Müller ist neuer Ehrenpräsident des RVF

Die 104. Generalversammlung des Rennvereins Frauenfeld (RVF) im März 2023 war innert einer halben Stunde abgewickelt. Erstmals hatten die Co-Präsidenten Peter Meuli und Michael Schmid die Leitung. Die beiden freuten sich, zwei neue Kollegen für die Wahl in den Vorstand vorzuschlagen: Pascal Möller, der seit Jahren die Festwirtschaft auf dem Rennplatz führt, sowie der Sicherheitschef Bruno Keller. Beide gehören seit Jahren dem Organisationskomitee an und wurden einstimmig gewählt.


Für den langjährigen Präsidenten Christoph Müller, der letztes Jahr zurückgetreten war, hatten die Co-Präsidenten eine Überraschung parat: Sie schlugen ihn als Ehrenpräsidenten vor, und er wurde mit Beifall bestätigt. Müller war sichtlich überrascht und gerührt. Er werde dem RVF weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn gewünscht, sagte Müller.


Derby findet neu im September statt
2023 finden auf der Grossen Allmend in Frauenfeld drei Renntage statt: Am Ostermontag, 10. April, findet erneut der Fehraltorfer Renntag in Frauenfeld statt. Am Pfingstmontag, 29. Mai, werden wieder viele Zuschauerinnen und Zuschauer zum traditionellen Meeting erwartet. Das Swiss Derby wird vom Juni auf den Sonntag, 3. September verschoben. Der Rennverein erhofft sich dann weicheren Boden, damit im Vorfeld weniger stark bewässert werden muss, mehr Zuschauer als im Juni und man könne so dem Openair aus dem Weg gehen, das sich im Juni schon im Aufbau befinde, erklärte Meuli. Die Organisatoren des Openairs hätten die Entscheidung des Rennvereins gutgeheissen und seien diesem finanziell entgegengekommen.


Hitze schadete dem Derbytag
Die Jahresrechnung 2022 des Rennvereins Frauenfeld schliesst mit einem Verlust von rund 13’300 Franken ab. Der Oster- sowie Pfingstrenntag seien gewinnbringend verlaufen, sagte Meuli. «Leider fand das Derby an einem Hitzetag statt. Bei 36 Grad kamen nur wenige Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Rennplatz. Zudem mussten wir die Bahn stark bewässern, was 15’000 Franken kostete.» Mit der Verschiebung in den September erhoffe man sich ein besseres Resultat. «Während der Pandemie hatten wir das Derby schon einmal im September durchgeführt, was sehr gut ankam.»

Gruppenbild mit den Vorstandsmitgliedern des Rennvereins Frauenfeld

Der neue Vorstand des Rennvereins Frauenfeld: Ehrenpräsident Christoph Müller (von links), Co-Präsident Michael Schmid, Geschäftsstellenleiterin Josephine Strehler, Pascal Möller (Gastronomie), Martina Blöchliger (Ponys/Sport), Co-Präsident Peter Meuli und Ehrenpräsident Max Rindlisbacher.